Umgang mit Stalking

Wie bei einer Burganlage geht es zunächst darum, "Verteidigungslinien" aufzubauen.

Am besten ist es, den Angreifer gar nicht erst heran zu lassen.

Schlägt das fehl, greift die nächste Verteidigunglinie. So ist auch dieser Kurs aufgebaut.

Wie das genau aussieht, erfahrt ihr in diesem Kapitel.

Die persönliche Schutzhaltung kann überall angewandt werden:

• an der Kasse im Supermarkt (nur nicht beim Bezahlen)
• Während der Arbeit
• Zuhause.

Sie wirkt natürlich, deeskalierend, gleichzeitig selbstbewusst und schützend.

Verinnerlichen Sie sie.

Ein einfaches, spielerisches Warmup - das "Touchgame"

Ein einfaches, spielerisches Warmup - Ausweichen mit Auslegerschritt

Kombiniert und mit der richtigen Stimmlage und Wortwahl entsteht daraus ein selbstbewusstes Auftreten.

Das "Shrimpen" sieht erst einmal seltsam aus, ist aber eine extrem effektive Form, sich am Boden Platz zu verschaffen (und noch dazu ein gutes Ganzkörperworkout).

Durch gezielten Einsatz der Hüftmuskulatur können auch starke Angreifer geschickt "aufgebrochen" werden.

Üben Sie das Shrimpen regelmäßig.

Viel Spaß.

Zum Thema "Fallen" und "Aufstehen" gibt es jede Menge Kalendersprüche.

Fallen darf man, aber Aufstehen sollte man wieder.

Hier zeigen wir euch, wie man das so macht, dass man nicht gleich wieder fällt.

Ein Übergriff, welcher uns im Alltag immer mal wieder begegnet, ist der "Griff ans Krawattl"

Wir haben zu diesem Zweck eine GI (Kampfsport)-Jacke angezogen.

Grundsätzlich funktioniert er mit allen Arten von Klamotten; zum Üben sollten sie aber ausreichend stabil sein.

Das heißt, statt eines GI`s können Sie auch eine stabile Jacke oder ähnliches verwenden

Am Handgelenk gegriffen zu werden, passiert besonders Frauen häufiger - Ein Dominanzverhalten, Wegziehen ("Du kommst mit mir mit") oder ähnliche Gründe/Auslöser.

Hier lernen Sie 3 einfache Verteidigungen.

Das Gefühl, umklammert zu werden, ist erst einmal beängstigend und beengend.

Dabei ist die Verteidigung sehr einfach.

Viel Spaß mit dieser Lektion

Mit freiliegenden Armen sieht die Verteidigung ein bisschen anders aus, als mit gesperrten Armen.

Aber auch hier vollziehen wir keine Wunder.

Wichtig:

• Ellenbogen innen
• Atmung
• Hüfte.

Diese Verteidigung ist gegen einen Würgegriff (in der "korrekten" Ausführung ein "Rear Naked Choke"), gegen das Zuhalten des Mundes, wie auch gegen den typischen "Schwitzkasten" - Passiert Frauen seltener als etwa Männern im Zuge einer "Barrauferei" - geeignet.

Diese Verteidigung ist ebenfalls extrem effektiv und auch von kleineren Menschen ohne weiteres durchführbar - auch wenn sie nicht so aussieht.

Sie ist die Lieblingsverteidigung des ehemaligen MMA-Weltmeisters und Schauspielers Bas Rutten.

Eher bei Männern als bei Frauen, aber auch bei Frauen kommt er vor:

Der bewusst provokante Übergriff auf die Schulter, um Überlegenheit zu demonstrieren.

Hier zeigen wir, wie schnell aus der vermeintlichen Überlegenheit ein Anlass für ein Nickerchen wird :)

Um Schäden durch Fallen zu vermeiden, ist es eminent wichtig, RICHTIG zu fallen.

Das betrifft natürlich den Kontext einer Selbstverteidigungssituation, aber auch alltägliche Situationen.

Die schlechte Nachricht zuerst:

Das Fallen muss dauerhaft geübt werden, um im Notfall in einem Sekundenbruchteil verfügbar zu sein. Es muss automatisiert kommen, ohne nachzudenken.

Die gute Nachricht

Fallschule - Here we go!

Die Fallschule zur Seite brauchen wir vor allem:

• Beim Stürzen/Umknicken/Ausrutschen, etwa im Winter um eine vereiste Kurve
• Beim Fallen von einem seitlich umknickenden Fahrrad
• Bei schnellen Wechselbewegungen, zum Beispiel beim Dribbling beim Fußball.

Die Fallschule nach hinten benötigen wir vor allem bei Stürzen, bei welchen wir das "Übergewicht" verlieren:

• Beim Fall von einer Leiter
• Beim Sturz von einem sich aufbäumenden Pferd oder einem steigenden Motor - oder Fahrrad
• Beim Ausrutschen nach vorne, oder beim "Angerannt werden" von vorne

Die Sturzfallschule schützt uns in erster Linie, wenn wir stolpern, davor, mit dem Gesicht oder dem Bauch/Brustraum aufzuschlagen.

Sie ähnelt einem "Plank", also einem Liegestütz.

Takedowns sind neben Fallschulen eine unserer zentralsten Elemente.

Oft ist eine Auseinandersetzung schon mit einem Sturz entschieden.

Er schlägt auf, verliert ggf. das Bewusstsein, zumindest aber für einen Moment Gleichgewicht und Orientierung.

Das reicht uns zur Flucht oder zum Gegenangriff (im Zweifel immer: Flucht)

Wrestler verwenden viele Jahre auf den "perfekten" Takedown.

So kompliziert müssen wir es nicht machen - letztlich reicht es, den Gegner "umzuwerfen".

Praktische Beispiele zur Anwendung des Single - und des Double Leg Takedowns

Ähnlich dem Griff im Stand mit den gesperrten Armen fühlt sich diese Position erst einmal hilflos an - und ist doch ganz einfach zu verteidigen.

Hier ist das Prinzip aus dem Stand einfach übertragbar.

Kennste eine-kennste alle!

Diese Lektion enthält:

• Die erste Variante einer Verteidigung aus einer rittlings-sitzenden Kontrolle (der Mount)
• Einer Verteidigung gegen Würgen. Auch diese Verteidigung ist so einfach wie wichtig.

Hier die zweite Variante zur Verteidigung aus der Mount.

Wichtig ist es, diese ggf. zu kombinieren - Womöglich funktioniert eine nicht komplett, aber es tut sich ein Fenster auf, die zweite zu nutzen.

Wichtig ist, einfach nicht aufzuhören, sich zu verteidigen!

Eine Position, in welcher sich insbesondere Frauen bei einer drohenden Vergewaltigung wiederfinden können, ist der Griff mit beiden Armen unter die Beine.

Die soeben gelernten Techniken funktionieren in diesem Zuge nicht.

Allerdings gibt es auch hier eine entsprechende Verteidigung - und einen passenden Gegenangriff, der entweder dem Angreifer die Schulterbänder zerstört oder zumindest zur Flucht befähigt - eher jedoch ersteres.

Hier kommt er - der Gegenangriff.

Der Kimuragriff ist extrem effektiv und leicht zu bekommen.

• Aus der Guard
• Aus der Mount

Dieser Griff ist auch als einer der wenigen geeignet, wenn der Gegner in der Guard ein Messer zieht.

Im Zweifelsfall raten wir allerdings vom Kampf gegen ein Messer stets ab!

Elektroschocker sehen spektakulär aus, wenn der Stromüberschlag blitzt und knallt - aber es ist wenig dahinter.

Abgesehen davon, dass Sie überhaupt erst einmal an die Person herankommen müssen, ist die Wirkung begrenzt.

Einen simulierten Angriff sowie die tatsächliche Wirkung mit einem Elektroschocker sehen Sie hier.

Leider ist das Video unvollständig, was aber erst bei der Nachbearbeitung festgestellt wurde.

Wir nehmen es bei nächster Gelegenheit noch einmal neu auf.

Kurz zum Inhalt:

1. Schreckschusswaffen müssen, um wirksam zu sein, mitgeführt werden. Alleine daran scheitert es schon meist. Spätestens nach ein paar Abenden, wo nichts passiert ist, lässt die Konsequenz bei vielen Menschen nach.
2. Sie müssen griffbereit sein. Am griffbereitesten wären sie eigentlich am Holster, was aber in Deutschland verboten ist und wohl, selbst wenn es legal wäre, niemand machen würde - einfach weil es "affig" aussehen würde. In der Praxis sind sie in Jackentaschen, Handtaschen, ggf. Hosentaschen, wo sie verhaken und schwer zu greifen sind. Von der Gefahr, dass die Waffe Ladehemmung hat, gar nicht erst zu reden.
3. Es besteht im Regelfall eine gewisse Hemmung, abzudrücken. Dadurch kann die Situation zusätzlich gefährlich eskalieren.
4. Die Waffe kann ihnen vom Täter abgenommen werden, der weniger Hemmungen hat, ihre eigene Waffe gegen Sie einzusetzen
5. Wenn der Täter scharf bewaffnet ist, kann die Situation eher noch eskalieren. Im Gegensatz zu Pfefferspray verteilen Gaspistolen eine verdünntere "Dosis" (keine Strahlabgabe), die Kartuschen (Patronen) fassen weniger Wirkstoff, die Dosis wird gerade im Freien durch den Wind noch weiter verteilt.
6. Insbesondere Pistolen erfordern mehrere Handgriffe:

• Entnehmen
• Fertigladen
• Entsichern
• Zielen
• Abdrücken

Gerade fertigladen und Entsichern kostet Zeit und Koordination.

Revolver sind etwas einfacher in der Handhabung (Ziehen und Abdrücken); aber auch sie sind kantig und verklemmen an allen Ecken, wenn man sie hektisch ziehen will.

Deswegen, Kurzform: Finger weg von Schreckschusswaffen

Verteidigungsversuche gegen Messergewalt verlieren Sie eigentlich immer; Die Frage ist nur, wie sehr:

• Leichte Schnittverletzungen
• Schwere Schnittverletzungen (Dauerhafter Schaden, zum Beispiel durchtrennte Sehnen)
• oder tödliche Verletzungen.

Aus diesem Grund gibt es keine wirkliche "Verteidigung".

Unterscheiden kann und muss man bei einer Situation mit einem Messer, ob eine Bedrohung ("Geld her") oder ein Angriff ("Er kommt auf mich zu") vorliegt.

Im Falle einer Bedrohung: Geben Sie dem Täter, was er will.

Im Krav Maga lernen die Leute, wie man sich dagegen verteidigt. Das zeigen wir ausdrücklich NICHT - Also wenn Ihnen das wichtig ist, gehen Sie zu einem zertifizierten Krav Maga Ausbilder.

Das mag unbefriedigend klingen, aber Ihr Leben ist uns wichtiger als falsche Sicherheit zu generieren.

Wenn der Täter auf Sie zukommt:

• Fliehen Sie.

Nur ein Punkt: Wenn Sie einen Stuhl oder etwas vergleichbares haben - Schaffen Sie Distanz.

Aber auch nur dann!

Es gibt am Boden eine Verteidigung gegen einen Messerangriff, welche relativ effektiv und sinnvoll ist.

Wir zeigen sie euch - und noch wichtiger: Wir zeigen euch auch, wie es NICHT geht.

Auch hier noch einmal der Hinweis: Wenn Sie die Hand nicht richtig greifen, können Sie gegen ein Messer nur verlieren.

Wenn Sie die Bedrohung nicht "von der Pike weg" erkennen, haben Sie verloren.

Im Zweifelsfall lassen Sie sich bedrohen und warten Sie einen besseren Zeitpunkt ab.

Alles ist reversibel, nur nicht Ihr Leben!

Pfefferspray ist eines der wirksamsten (legalen) Verteidigungsmittel.

In diesem Video sehen Sie den Einsatz

• Wenn es nicht verfügbar, also in der Tasche ist
• Wenn es verfügbar ist
• sowie gegen Gruppen.

WICHTIG:

Grundsätzlich ist es in Deutschland nur zur Tierabwehr zugelassen. Ein Einsatz gegen Menschen stellt zunächst einmal eine gefährliche Körperverletzung dar.

Das bedeutet, es wird ein Ermittlungsverfahren gegen die Person eingeleitet, welche das Pfefferspray nutzt.

Falls der Einsatz im Rahmen durch Notwehr gedeckt war, stellt die Staatsanwaltschaft das Verfahren ein. Anderenfalls erhebt sie Anklage und ein Gericht entscheidet letztlich im Einzelfall.

Allerdings ist es ja gerade Notwehr, von der wir reden. Außerhalb der Notwehrsituation dürfen und sollen Sie ohnehin niemanden attackieren.